Bewegung ist für krebskranke Kinder und Jugendliche, die eine Stammzelltransplantation erhalten, enorm wichtig. Durch regelmäßiges Training lassen sich Muskeln erhalten, die Atemfunktion bleibt stabil, und Immobilität wird vermieden. Physiotherapie gehört deshalb seit langem fest zur begleitenden Therapie. Das Problem: Wenn Kinder in der Stammzelltransplantationseinheit schwächer werden, schwindet mit der Energie und möglichen Nebenwirkungen oft die Lust an der Bewegung. Auch das Patientenzimmer animiert nicht in dem Maße zur körperlichen Aktivität wie die gewohnte Umwelt. Der Impuls zur Bewegung geht ein Stückweit gegen den Instinkt – ist man es doch gewohnt, sich ins Bett zu legen, wenn man sich nicht wohl fühlt. Sportliche Betätigung erscheint zu anstrengend, die körperliche Aktivität schläft manchmal sogar ganz ein – mit fatalen Folgen.
„Im Unterschied zu Erwachsenen fällt es Kindern und Jugendlichen schwer, sich durch vernünftige Begründungen motivieren zu lassen“, erklärt Tobias Giebler, der seit 2014 als Physiotherapeut am Therapiezentrum in unterschiedlichen Abteilungen der Universitätsklinik beschäftigt ist. Der 34-Jährige hat in den letzten Monaten zusammen mit einem kleinen Team ein strukturiertes Programm entwickelt, das junge Patientinnen und Patienten zum Durchhalten motivieren möchte.
Ihr Ziel: Die Kinder sollen nach der Transplantation möglichst schnell und unbeschwert wieder am Leben teilhaben können.
Aktuell wird das Programm als Forschungsprojekt an der Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin Tübingen durchgeführt und vom Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen finanziert.
Tomma Hinke
Telefon: 0 70 71/94 68-17
tomma.hinke@krebskranke-kinder-tuebingen.de
In unserer Zeitschrift FORUM berichteten wir ausführlich über dieses Projekt.
Sie haben Fragen?